Die Teilnehmer des Podiums zur Digitalisierung in den Gemeinden an der Suisse Public SMART: Marco Rupp, Gemeindepräsident Ittigen, Manuela Fritschi, Gemeindeschreiberin Sirnach, Christoph Niederberger, Direktor Schweizerischer Gemeindeverband, Moderatorin Denise Wenzel, Ricarda Stampa, Projektleiterin Digital Manager Stadt Aarau, und Jakob Rager, Direktor CREM Martigny (von links). Quelle: Schweizerischer Gemeindeverband
Wie «smart» sind die Schweizer Gemeinden unterwegs? Die zweite repräsentative Gemeinde-Befragung zur Digitalisierung, in Auftrag gegeben vom Verein Myni Gmeind und dem Schweizerischen Gemeindeverband (SGV), zeigt: Die grosse Mehrheit der Gemeinden beurteilt den technologischen Wandel positiv – blickt aber zugleich skeptisch auf die eigenen Digitalisierungs-Anstrengungen.
So betrachten 97 Prozent der Gemeinden die Digitalisierung in erster Linie als eine Chance. Bedarf sehen sie prioritär beim eGovernment, bei der Kommunikation mit der Bevölkerung und Wirtschaft sowie bei digitalen Dienstleistungen.
Fast 60 Prozent der teilnehmenden Gemeinden sehen sich jedoch als Nachzügler in der Digitalisierung – gerade mal 2 Prozent bezeichnen sich als Vorreiter. Und sie bewerten den eigenen Entwicklungsstand nur bei 2 von 13 Erfolgskriterien als genügend. Sorgen bereitet der Mangel an Personal, finanziellen Mitteln und Kompetenzen.
Präsentiert und besprochen wurde die Umfrage auch im Rahmen der Berner Behördenmesse für die Digitalisierung, der Suisse Public SMART. Die Bilanz der Podiumsdiskussion: Damit die Gemeinden «smart» werden können, braucht es den klaren politischen Willen der Entscheidungsträger und damit einhergehend die Bereitstellung von finanziellen und personellen Ressourcen. Dass dies innerhalb eines Gemeinderats auch mal zu Diskussionen über die Verteilung der Mittel führen kann, ist wohl unvermeidlich.
Die zweite Hauptaussage des Podiumsgesprächs: Die Digitalisierung ihrer verwaltungsinternen Dienste ebenso wie ihrer Behördendienstleistungen können die (meisten) Gemeinden nicht alleine stemmen. Idealerweise haben sowohl die Gemeinden als auch der Kanton eine übergeordnete Digitalisierungsstrategie, dank der Ressourcen reserviert und Projekte frühzeitig in Angriff genommen werden können.
Die detaillierten Umfrageresultate finden sie hier, die Medienmitteilung hier.